DreiZweiEinmalig – AdieuTristessetival 2023!

So schnell wird aus einer zugegebenermaßen ziemlich guten peripandemischen Idee eine liebgewordene postpandemische Tradition: bereits im dritten Jahr hintereinander bespielt der Crailsheimer Kulturverein Adieu Tristesse e.V. das Gelände rund um den ehemaligen Wasserhochbehälter zwischen Altenmünster und Onolzheim, heuer zum zweiten Mal zweitägig- und das mit einem einmaligen Line-Up!

Am 14. und 15.07.2023 verfliegt die andächtige Stille rund um Wiesen und Felder am alten Wasserhochbehälter, angereichert mit luftig-leichten Erinnerungen an Gringo Mayers charmante Indie-Chansons oder La Cafetera Rojas genreübergreifende Rhythmusexplosionen, um endlich wieder neue Wohlfühlmomente zu generieren.

Zum Beispiel mit freundlicher Unterstützung von WhåZho aus München, die den Freitagabend stürmisch eröffnen werden, deren vorwiegend instrumentalen Songs sich durch sämtliche Genres und Stilrichtungen bewegen, um zu zweit eine digital/analoge Klangwelt zu erschaffen. Mit „+/-“ haben sie den brandneuen Langspieler im Gepäck, der den imaginären Soundtrack zum Zustand der Welt darstellen soll: Voller Gegensätze, Kontraste, positive und negative Teilchen die sich gegenseitig abstoßen und anziehen, das Mehr und Weniger der Verteilung von Gütern und Wohlstand. Ist das jetzt eher zweiundvierzig oder mehr dreiundzwanzig? Fragile Elektronik trifft noisige Loops. Synthesizerflächen und Knöpfedrehen an den Effektkistchen. Melodien: Post-something; Groove: Dub-inspired und Four-to-the-floor; hier und da: ein dreckiges Rockbassriff in A. Trompeten und Steeldrum, Bariton Sax, und warum nicht einfach mal zur Blockflöte greifen, geht in der Disco immer.

Durchatmen ist nicht, denn das bluesige Dreiergespann Bones Shake aus Manchester lädt im Anschluss zum Ausrasten ein: dreckige Riffs, hämmerndes Schlagwerk und das Kreischen halldurchtränkter Vocals garantieren schon seit 2011 eine absolute Stillstehunmöglichkeit. Seit ihrer Gründung quasi ständig auf Tour, um die Seelen tanzwütiger Grooveliebhaber*innen zu retten, machten sie auch nicht vor Haftanstalten in Frankreich halt, um dort ganz spezielle Konzerte zu zelebrieren. „The Sound“ bescheinigt ein „aufrührerisches Set, das…den Wunsch geweckt hat, das Ganze noch einmal mitzuerleben“, „Manchester Music“ attestiert „eine frenetische, intensive und lebendige Darbietung schmutzigen, düsteren Blues“. Da sagen wir doch: herzlich Willkommen!

Mit Pierre Omer‘s Swing Revue wird der Freitagabend beschwingt zu Ende geschwooft. In London geboren als Sohn eines indischen Vaters und einer Schweizer Mutter lebt Pierre Omer seit Teenagerjahren in Genf. Er gilt als Mitbegründer der legendären The Dead Brothers (Voodoo Rhythm Records) und hat u.a. auch die ersten Aufnahmen von Mama Rosin produziert. Mit dunkler Stimme singend und ausgerüstet mit einer coolen Django Swing Jazz Gitarre, einem Gipsy Akkordeon und einem Fats Waller Piano lehnt sich Pierre Omer in seiner Musik an die Swing Ära der 30’er und 40’er. Er pfeffert diese aber mit dem Teenage Revolution Groove der 80’er und im Geist von Nick Cave und Gun Club.

Auch am Festivalsamstag reißen die guten Nachrichten nicht ab! San Antonio Kid aus Augsburg hatten schon für das vergangene Jahr zugesagt und mussten kurzfristig passen. Dafür passt es dieses Jahr umso mehr. Sie waren schon einmal Band des Monats im Bayerischen Rundfunk. Mit jeder Menge Gitarreneffekte, Reverb, Fuzz und die richtige Prise Country verehren sie nämlich große Schattenfiguren der Popgeschichte wie Lee Hazlewood oder The 13th Floor Elevators, eine der ersten Psychedelic-Bands. Das Problem der Band? Dass die Kult-Regisseure Robert Rodriguez und Quentin Tarantino leider in den USA wohnen und deswegen noch nicht mitbekommen haben, was da aus dem Augsburger Sankt Antons- Viertel schallt. San Antonio Kid komponieren nämlich den perfekten Soundtrack für verruchte Nächte mit Antonio Banderas im Titty Twister oder rasante Road-Duelle auf Leben und Tod.

Wie unterschiedlich ein funktionierendes Line-Up sein kann, zeigen The Ukulele Death Squad, eine siebenköpfige, energiegeladene Folk-Band, ebenfalls mit Tarantino-Einflüssen aus Adelaide, Australien. Ihre unkonventionelle Herangehensweise an die Ukulele hat seit ihrer Gründung im Jahr 2017 ein weltweites Publikum begeistert. Ihre eklektische Musik nimmt Anleihen bei verschiedenen Genres: Flamenco, Ska, Folk, Jazz, Pop und Rock – mit einer gehörigen Portion schwarzen Humors. Sie kombinieren „Hardcore“-Ukulele mit satten Gesangsharmonien, stampfenden Rhythmen, unverschämten Soli und sinnlichem Saxophon. Die Live-Shows der Band sind so rau, dass sie nicht nur nur Saiten, sondern auch Ukulelen zerschmettern. Mit einer Punk-Rock-Attitüde und ernsthaftem Auftreten geht The Ukulele Death Squad auf eine lang erwartete Postpandemie Tour durch Australien und Europa im Jahr 2023 mit neuen Mitgliedern, neuer Musik und der gleichen Art von Chaos, die ihnen den Beifall der Kritiker eingebracht hat.

Mit Deadwood aus Frankreich beschließt ein Elektro-Blues-Trio den Künstler*innenreigen, das in seinen Songs knisternde Geschichten im musikalischen Kleid von Rock bis Blues, durch sumpfigen Hip-Hop bis hin zu hypnotischen Loops erzählen. Sie entführen das Publikum auf eine unwahrscheinliche Reise über das wilde, ebenso bluesige wie wuchtige Klängemeer.

Natürlich ist für Verpflegung wieder bestens gesorgt. Parkplätze am Friedhof Altenmünster werden ausgeschildert.

Tickets für’s AdieuTristessetival 2023 gibt’s online unter https://t.rausgegangen.de/tickets/adieu-tristessetival-2023 oder offline in der 7180-Bar, dem Biotop und dem Schnelldruckladen in Crailsheim sowie der Alten Post in Kirchberg!
Einlass am Freitag wird um 17.00 Uhr sein, Konzertbeginn ist für ca. 18.00 Uhr geplant. Samstag öffnen die Tore bereits um 16.00 Uhr, auch hier wird ab 18.00 Uhr musikalisch eingeheizt.