Archiv für den Monat: Januar 2024

Rong Kong Koma!

Verspielt und tanzbar, punkig und hart zugleich. Die fluffige Instrumentierung erzeugt eine durchweg positive Grundstimmung, während der kratzige Gesang von Sänger und Multiinstrumentalist Sebastian Kiefer RONG KONG KOMA erdet und die Band meilenweit vom Mainstream rückt. Auf Einladung von Adieu Tristesse e.V. am 22.03.2024 in der 7180 Bar in Crailsheim erlebbar.

Eine Band, auf deren Konzerten Raum entsteht für Wildes und Zärtliches gleichermaßen. Songs, die beim ersten Zuhören durch Einfachheit bestechen, bei genauerem Hinhören jedoch ungeahnte Komplexität und Dynamik entwickeln. Jeder Song klingt wie mitten aus dem Leben gegriffen, als wären sie Narben und jeder Ton ein selbst erlebter und nur halb überwundener Schmerz.

Sebastian Kiefer, musikalischer Tausendsassa an mindestens einem Dutzend Instrumenten, Komponist, Texter, Sänger, Tonstudiobetreiber und Kinderbuchautor, ruft Rong Kong Koma im Oktober 2017 auf den Plan. Er findet Mitstreiter in alten Freunden aus der Kreuzberger und Neuköllner Punkszene. Im Gegensatz zu seinen vorherigen Bands „Diving for Sunken Treasure“ oder „Huck Blues“ sind die Texte zum ersten Mal auf deutsch.

Mit Nils Bucher als Bassist findet sich sowohl ein Bruder im Geiste, als auch ein Komplize der Neuausrichtung. Er ist Dokumentarfilmer aus Stockholm, selbst Songwriter und Multiinstrumentalist. Außerdem an Bord ist Mike Heide, Band- und Tourerfahrener Vollzeit-Drummer. Er trägt neue Töne und ein hartes, rauhes Drumming in die Songs. Gemeinsames Musik machen ist die Kernvision der so neu entstandenen Band. Intensive Probephasen, mehrere Besetzungswechsel, Norming, Storming und schließlich: Performing.

Die neue Band spielte bereits deutschlandweit in Clubs, noch bevor überhaupt der endgültige Name gefunden war. Das erste Album „Lebe Dein Traum“ erschien im März 2020, produziert von Sebastian Kiefer. Es wurde trotz hereinbrechender Coronakrise, ausfallenden Gigs und landesweiter kreativer Stagnation, von der Presse und den Fans einstimmig gut aufgenommen. Linus Volkmann sieht „eine düstere, wie hochästhetische Platte“, das OX befindet: „Wunderbarer Sound, der überall funktioniert“. In der 3Sat Kulturzeit wird das Video zum Song „Scheiß Berliner“ ausgestrahlt und löst, wie nebenbei, eine Debatte darüber aus, inwieweit lokaler Patriotismus in einer linken Szene überhaupt stattfindet und wenn ja, warum eigentlich.

Das zweite Album „Delfine der Weide“ erscheint im Oktober 2022 auf Rookie Records, ebenfalls von von Sebastian Kiefer produziert. Nach zwei Jahren Konzertflaute, Einsamkeit, Abstandsregeln und Krieg, ist ein vielschichtiges und tiefgründiges Album entstanden. Voller Leid und Wahnsinn. Liebe und Hass. Einsamkeit und Verlangen. Schaffen und Prokrastination und Depression und Glück. Von allem ein bisschen mehr: Härter, poppiger, punkiger, schneller, langsamer, melodiöser und direkter. Die nächste Evolutionsstufe der Band.

Einlass: 20.00 Uhr.

A.S. Fanning / Louis Brennan & The Travelling Circus Of Misery Band!

Im Frühjahr 2024 sind sie auf einer außergewöhnlichen, kollaborativen Tour in Deutschland unterwegs: ein Doppelkonzert mit einer gemeinsamen Band, die sich selbstironisch „The Travelling Circus of Misery“ nennt und den besten apokalyptischen Songs von A.S. Fanning und Louis Brennan eine neue Form verleiht. Präsentiert von Adieu Tristesse e.V. und zu erleben am 08.03.2024 in der 7180 Bar.

Die Konzerte finden im Rahmen des „Zeitgeist Irland 24“ Projekts statt, einer Initiative von Culture Ireland und der irischen Botschaft in Deutschland.
A.S. Fanning ist in Crailsheim kein Unbekannter. Er trat bereits solo mit Mighty Stef in der 7180 Bar auf und unvergessen und einzigartig waren seine zwei Auftritte nacheinander in der Gottesackerkapelle. Damals waren beide Konzerte restlos ausverkauft.
Wer damals nicht zum Zuge kam, sollte diesmal schneller am Start sein, denn nun ist er mit seinem irischen Weggefährten Louis Brennan auf Einladung des Vereins Adieu Tristesse wieder in der 7180 Bar unterwegs.

Die aus Dublin stammenden Musiker A.S. Fanning und Louis Brennan, mittlerweile beheimatet in Berlin und London, sind zwei der interessantesten und düstersten Songwriter unserer Zeit.

Ihr Songwriting entspannt sich von Tragödie bis Farce und schöpft aus der reichen Tradition der irischen Lyrik, aus Themen wie Vertreibung, Tod, Postkolonialismus und anderen Abgründen der menschlichen Existenz. In der sorgsam ausgearbeiteten Klangarchitektur einer großen analogen Rockband entstehen so Musikstücke, die gleichermaßen berückend schön, tieftraurig und manchmal sogar witzig sind.

Das im Mai 2023 veröffentlichte, dritte Album von A.S. Fanning, „Mushroom Cloud“, wurde beschrieben als „genau jenes dunkel schimmernde, wunderschön melancholische Meisterwerk […], das Fanning schon lange in sich trug“ (Bedroom Disco), als „vielschichtiges, transparentes Werk mit genügend monumentalem Kaputnik-Blues und Psych-Rock-Elementen, um es vor dem möglichen Versinken in der Finsternis [zu] bewahren“ (musikreviews.de). Der Vorgänger „You Should Go Mad“ (2020) wird getragen von Fannings warmen Bariton, der gelegentlich an Nick Cave erinnert und hier thematisch vor allem Geisteskrankheiten verhandelt, und brodelt eklektisch und melancholisch zwischen 60ies Psychedelia und Gothic Rock’n’Roll.

Louis Brennan veröffentlichte im November 2022 sein zweites Album „Love Island“. Aufgenommen in den legendären Rockfield Studios in Wales, wurde es von Lonesome Highway als „ein unverzichtbares Album für unsere Zeit“ bezeichnet. Es folgt auf sein Debütalbum „Dead Capital“, das von A.S. Fanning in Berlin koproduziert und von Americana UK als „ein herausragendes Album, tief, dunkel und aufmerksamkeitsfordernd“ beschrieben wurde. Brennan ist bei der Ramblin Roots Revue, dem Red Rooster Festival, Folk In The Park und einem offiziellen Showcase beim Americanafest UK aufgetreten und hat sich als Teil eines losen Kollektivs aus Songwritern und Musikern einen hervorragenden Ruf in der Londoner Roots-Musikszene erarbeitet.

Also tragt Euch dieses Datum dick und fett im Kalender ein. Da die Plätze begrenzt sind, macht es auch Sinn sich vorab ein Ticket im VVK zu sichern. Schreibt uns über Facebook oder oralmuell@yahoo.de an, überweist das Geld und nach dem Geldeingang seid ihr dabei.
Preise Mitglieder 12€, Nichtmitglieder 14€

Einlass: 20.00 Uhr.