Verspielt und tanzbar, punkig und hart zugleich. Die fluffige Instrumentierung erzeugt eine durchweg positive Grundstimmung, während der kratzige Gesang von Sänger und Multiinstrumentalist Sebastian Kiefer RONG KONG KOMA erdet und die Band meilenweit vom Mainstream rückt. Auf Einladung von Adieu Tristesse e.V. am 22.03.2024 in der 7180 Bar in Crailsheim erlebbar.
Eine Band, auf deren Konzerten Raum entsteht für Wildes und Zärtliches gleichermaßen. Songs, die beim ersten Zuhören durch Einfachheit bestechen, bei genauerem Hinhören jedoch ungeahnte Komplexität und Dynamik entwickeln. Jeder Song klingt wie mitten aus dem Leben gegriffen, als wären sie Narben und jeder Ton ein selbst erlebter und nur halb überwundener Schmerz.
Sebastian Kiefer, musikalischer Tausendsassa an mindestens einem Dutzend Instrumenten, Komponist, Texter, Sänger, Tonstudiobetreiber und Kinderbuchautor, ruft Rong Kong Koma im Oktober 2017 auf den Plan. Er findet Mitstreiter in alten Freunden aus der Kreuzberger und Neuköllner Punkszene. Im Gegensatz zu seinen vorherigen Bands „Diving for Sunken Treasure“ oder „Huck Blues“ sind die Texte zum ersten Mal auf deutsch.
Mit Nils Bucher als Bassist findet sich sowohl ein Bruder im Geiste, als auch ein Komplize der Neuausrichtung. Er ist Dokumentarfilmer aus Stockholm, selbst Songwriter und Multiinstrumentalist. Außerdem an Bord ist Mike Heide, Band- und Tourerfahrener Vollzeit-Drummer. Er trägt neue Töne und ein hartes, rauhes Drumming in die Songs. Gemeinsames Musik machen ist die Kernvision der so neu entstandenen Band. Intensive Probephasen, mehrere Besetzungswechsel, Norming, Storming und schließlich: Performing.
Die neue Band spielte bereits deutschlandweit in Clubs, noch bevor überhaupt der endgültige Name gefunden war. Das erste Album „Lebe Dein Traum“ erschien im März 2020, produziert von Sebastian Kiefer. Es wurde trotz hereinbrechender Coronakrise, ausfallenden Gigs und landesweiter kreativer Stagnation, von der Presse und den Fans einstimmig gut aufgenommen. Linus Volkmann sieht „eine düstere, wie hochästhetische Platte“, das OX befindet: „Wunderbarer Sound, der überall funktioniert“. In der 3Sat Kulturzeit wird das Video zum Song „Scheiß Berliner“ ausgestrahlt und löst, wie nebenbei, eine Debatte darüber aus, inwieweit lokaler Patriotismus in einer linken Szene überhaupt stattfindet und wenn ja, warum eigentlich.
Das zweite Album „Delfine der Weide“ erscheint im Oktober 2022 auf Rookie Records, ebenfalls von von Sebastian Kiefer produziert. Nach zwei Jahren Konzertflaute, Einsamkeit, Abstandsregeln und Krieg, ist ein vielschichtiges und tiefgründiges Album entstanden. Voller Leid und Wahnsinn. Liebe und Hass. Einsamkeit und Verlangen. Schaffen und Prokrastination und Depression und Glück. Von allem ein bisschen mehr: Härter, poppiger, punkiger, schneller, langsamer, melodiöser und direkter. Die nächste Evolutionsstufe der Band.
Einlass: 20.00 Uhr.