Getreu ihrem Wahlspruch „Heavy metal made easier“ haben sich die drei Wahl-Briten aus Neapel aufgemacht, Metal-Klassiker in ergötzliche Folkpop-Nummern zu Driving-Mrs.-Satan-isieren, will da heißen: sie mit glockenklaren weiblichen Vocals, leisen Gitarrenklängen und Kontrabass darzubieten.Unglaublich? Bezaubernd? Alles zusammen! Am 07.04.2016 endlich auch in Crailsheim in der 7180-Bar!
In erster Linie ist das für all jene, die die Originale kennen, unglaublich lustig. In zweiter Linie kann man sich das Ganze aber auch jenseits des pophistorisch-humoristischen Kontextes als gechillte Indieplatte hören. Wenn einem sich dann noch die Gelegenheit bietet, Live den Klängen lauschen zu dürfen, hat man es geschafft!
Ganz hypnotisch gelingen Driving Mrs. Satan Songs wie die Iron Maiden’schen „Killers“, deren ursprünglich blutrünstigen Schreck-Zeilen wie Scream for mercy durch das beschwörende Flüstern Claudia Sorvillos eine ganz neue Eindringlichkeit zuteil wird. Ganz entschieden ein Lieblingsstück, wenn man in einer „Where The Wild Roses Grow“-Stimmung ist. Schreiend komisch dagegen, wenn Sorvillo einen Wuttext à la Get the hell out off my house zu lieblichem Ukulelengezupfte zum Besten gibt. Die Mischung machts halt!
Man muss es Driving Mrs. Satan hoch anrechnen, die manchmal verblüffend fragilen Melodien der Metal-Stücke, die üblicherweise bis zur Unhörbarkeit niedergeshoutet und -geknüppelt werden, freigelegt zu haben. Wer beispielsweise hätte geglaubt, dass Iron Maiden („2 Minutes to Midnight“) zu solch feinziseliertem Songwriting fähig wären? In einem musikalischen Kosmos aus wuchtig bratzenden E-Gitarren, knüppelhartem Doublebass und Haudrauf-Drums ist es Driving Mrs. Satan rückwirkend gelungen, Raum für stille Momente zu schaffen.
Einlass: 20.00 Uhr.